Wer Deutschland entlang einer Autobahn wohnt, kennt das Problem von Ausweichrouten. Lkw-Fahrer nutzen in der Bundesrepublik kleine Gemeinde- und Landstraßen um der auf der Autobahn geltenden Lkw-Maut auszuweichen. Das führt zu massiven Verkehrsbeeinträchtigung in Gemeinden und Städten.
In Österreich zahlen nicht nur Lkw-Fahrer Maut auf der Autobahn, auch Autofahrer sind davon betroffen. Um Kosten zu sparen, weichen sie in der Alpenrepublik ebenfalls auf Ausweichrouten aus. Um dem steigenden Problem Herr zu werden, haben die Gemeinden in Österreich Fahrverbote verhängt. Welche Folgen hat das Fahrverbot für deutsche Autofahrer in Österreich?

 

 

Kein Durchkommen in Tirol
Als eine der ersten Regionen in Österreich hat Tirol ein generelles Fahrverbot auf bestimmten Strecken erlassen. Tirol leidet besonders stark unter dem zunehmenden Verkehr auf den Landstraßen. Die Region wird vom Transitverkehr belastet, der zwischen Deutschland und Italien herrscht. Hinzu kommen die Touristen, die die Urlaubsregion Tirol selbst besuchen.
Im Bundesland Salzburg ist die Situation ähnlich. Auch dort leiden die Anwohner unter dem zunehmenden Straßenverkehr auf vielen Landstraßen. Mancherorts kommen die Menschen nicht mehr über die Straße. In beiden Bundesländern sollten die Fahrverbote auf Ausweichstrecken zunächst zeitlich begrenzt gelten. Da sich die Lage auf den Straßen bisher nicht verbessert hat, sollen die Fahrverbote auch über die nächste Urlaubssaison hinaus gelten.

Städtetouristen sind nicht betroffen
Von den Fahrverboten auf den stark betroffenen Ausweichstrecken in Grenznähe zu Italien und Deutschland sind nur Transitreisende betroffen. Wer in der Region verbleibt, etwa für eine Städtereise nach Innsbruck, darf auch weiterhin alle Straßen der Bundesländer mit einem Fahrverbot nutzen.
Das ist für die regionale Wirtschaft von Bedeutung. Sie befürchtete durch die Streckensperrungen den Verlust von Kunden. Sie dürfen auch fortan in die Städte hinfahren, etwa um österreichische Gebrauchtwagen für den Export nach Deutschland zu erwerben. Immer mehr Deutsche aus der Grenzregion werden auf der Suche nach einem neuen Fahrzeug in Österreich fündig. Die Überführung ist dank einheitlicher Regelungen innerhalb der Europäischen Union problemlos möglich.

Perfekte Vorbereitung auf den Urlaub
Bei der nächsten Reise nach oder durch Österreich ist angesichts der Fahrverbote ein Augenmerk auf die Routenplanung zu legen. Der Ausweichverkehr wird oftmals von Navigationssystemen vorgegeben. Bei Stau oder stockendem Verkehr empfehlen die Routenplaner von Falk oder Google Maps eine Umfahrung. Die Sperrung bestimmter Strecken zu bestimmten Zeiten berücksichtigen die Navis dabei nicht.
Das Bundesland Tirol hat die Sperrungen von beliebten Ausweichrouten bereits an die Betreiber übermittelt, andere Bundesländer folgen dem Beispiel. Es ist derzeit aber nicht abzusehen, wann die Änderungen bei der Routenplanung Berücksichtigung finden. Autofahrer in Österreich sollten in jedem Fall die aktuelle Beschilderung lesen. Bei einem Stau ist es ratsam, auf der Autobahn zu bleiben.
Darüber hinaus weisen der ADAC und andere Automobilclubs darauf hin, das Auto für den Urlaub reisefit zu machen. Viele Staus und Unfälle lassen sich vermeiden, wenn das eigene Fahrzeug regelmäßig gewartet wird. Liegenbleiber auf der Autobahn sind ein häufiger Grund für kilometerlange Staus. Eine Rundum-Überprüfung des Fahrzeugs umfasst eine Kontrolle aller Kühlflüssigkeiten, der Prüfung des Reifendrucks und der Fahrzeugbeleuchtung. So lassen sich hohen Kosten für das Kfz sparen, etwa für Reparaturen oder das Abschleppen. Zudem sollte auch an das leibliche Wohl der Insassen bedacht werden, wenn der nächste Stau die Fahrzeit verlängert.