Getriebesensor, Fahrspurkennung, Ultraschall, Füllstandsgeber, Regensensor, Achslastsensor, Drehzahlmesser – Dies sind nur einige wenige Beispiele für die hochkomplexe Messtechnik, die sich in modernen Fahrzeugen versteckt. Den Fahrer interessiert dies meistens wenig, schließlich wird all dies genutzt, damit so viel wie möglich automatisch abläuft. Das Auto soll sich sicher fahren, so wenig Kraftstoff wie möglich verbrauchen und am Besten nur geringe CO2-Emissionen verursachen. Damit wir uns hierüber keinen Kopf machen müssen, hat das Auto ein weit verzweigtes Nervensystem, mit dem es für uns sehen und fühlen kann. Es folgt es Auswahl der kuriosesten und meistgenutzten Messtechniken.

Ultraschall

Für die Abstandmessung bei Einparksystemen kommt schon seit 1982 Ultraschall zum Einsatz. Kleine Ultraschall-Emitter sind in Front und Heck integriert und stoßen für uns nicht hörbare akustische Signale aus und messen die Zeit, bis dieses reflektiert wird und wieder vom Sensor abprallt. Fahrzeuge mit diesem System betreiben also Echoortung genau wie Fledermäuse!

Radar

Wie ein Schlachtschiff behelfen sich auch Autos der Radar-Technik. Funktional identisch zur Abstandsmessung mit Ultraschall bietet der Einsatz von Radar den Vorteil, dass die Sensoren unsichtbar in die Stoßfänger verbaut werden können. Da Radar hochfrequente Mikrowellen verwendet, kann auch durch dünnes Material hindurch gemessen werden.

Übrigens messen Rückfahrkameras nicht selbst, sondern werden in Verbindung mit einem der genannten aktiven Systeme verwendet.

Magneten

Besonders gewieft ist auch das Messen magnetischer Induktionsfelder. Schon in der automatisierten Herstellung von Automobilen kommt diese Technik zum Einsatz. Hierbei besteht der Sensor aus einem Magneten, der mit einer Spule umwickelt ist. Diese erzeugen ein Magnetfeld, welches sich verformt, sobald sich ein weiteres magnetisches oder elektrisch leitendes Objekt nähert. Die Veränderung wird in elektronisch in ein Signal umgewandelt und kann präzise nicht nur Abstand, sondern auch Geschwindigkeiten oder Winkel messen. Im Fahrzeug selbst für gewöhnlich mindestens einer solcher Sensoren. Zur Drehzahlmessung des Motors wird am Schwungrad ein Zahnkranz angebracht und der beschriebene Sensor „hängt“ in geringem Abstand über den Zähnen. Wenn sich das Schwungrad nun dreht, passieren abwechselnd die Zähne und die Lücken den Sensor, welcher die Frequenz der Abstände misst und dies in die tatsächliche Anzahl der Umdrehungen pro Minute umrechnet, die der Fahrer dann ablesen kann. In modernen Fahrzeugen wird oft auch der momentane Lenkwinkel magnetisch gemessen, um zum Beispiel auf einer Rückfahrkamera anzuzeigen, welche Spur die Räder nehmen. Navigationssysteme bedienen sich einer Magnetfeldmessung auf einer weit größeren Skala – Die Kompassmessung des Erdfeldes.

Der große Vorteil von induktiven Sensoren ist, dass diese komplett kontaktlos und damit verschleißfrei funktionieren.

Unsere Autos bedienen sich raffinierter Technik, um eigene Sinne vorzutäuschen. Trotzdem sei dem Fahrer natürlich allzeit Vorsicht im Verkehr geraten, denn keine Technik ersetzt sein Denkvermögen.