Hierzulande gibt es Autoverwerter und Schrottplätze, an die die alten Gebrauchten, die sich nicht mehr fahren lassen oder nicht mehr bewegt werden dürfen, gegeben werden können. Denn irgendwann kommt die Zeit, wo sich eine Reparatur einfach nicht lohnt. Doch was ist mit Luxusfahrzeugen wie dem Aston Martin Lagonda Taraf? Dieser wurde als Beispiel für das reichere Klientel im Mittleren Osten konzipiert. In Deutschland müssen alle Fahrzeuge, geht es nach dem Gesetzgeber, über lizenzierte und qualifizierte Autoverwerter entsorgt werden. Aus anderen Ländern hingegen vernehmen wir dabei eher kurioses, wie sich in Dubai zeigt.

 

Denn die Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat einen riesigen Friedhof für Autos. Doch hier stehen nicht irgendwelche Fahrzeuge, sondern Luxuskarossen. Diese Traumautos verrotten einfach im Wüstensand. Eigentlich ist das kein Wunder. Denn in Dubai finden sich an jeder Ecke Porsche, Bentley oder Maserati. Neben dem nötigen Kleingeld für zum Beispiel Supersportwagen haben die Fahrer auch ordentlich Benzin im Blut und ein Faible für die Luxusausführungen. Jedoch trifft das Schicksal unabhängig welche Marke und wie hoch der Anschaffungspreis war, jedes Auto. So gibt es zahlreiche Boliden, die ihr trauriges Ende auf dem Friedhof für Luxusfahrzeuge fristen. Hierzulande hingegen würden auch diese zum Beispiel über die Autoverschrottung in Berlin geregelt entsorgt und was möglich, wiederverwertet werden. Vollkommen gesetzeskonform und seriös.

Nicht so in Dubai. Dabei landen nicht nur Unfallfahrzeuge oder Opfer von Straßenrennen hier. Sondern viele Schmuckstücke, die nicht mehr benötigt werden oder schlicht einen Schaden haben, werden abgestellt. So ist es nicht verwunderlich auch ganz spezielle Autos zu entdecken, die auf den ersten Blick keine Defekte zu haben scheinen. Hier stehen Maserati Grandturismo, Porsche 718 Cayman und Ferrari California Tür an Tür – umweht von Wüstensand. Die Geschichte der meisten Fahrzeuge ist jedoch unbekannt und somit versinkt mit dem Luxusauto ebenfalls die Story dahinter immer mehr im Sand. So auch ein Ferrari Enzo, der von einem Briten zurückgelassen wurde. Irgendwann fand die hiesige Polizei ihn unter eine Schicht aus Sand und beschlagnahmte das Traumauto.

Andere Fahrzeuge wiederum landen hier, weil ehemals wohlhabende Besitzer schnell das Land verlassen mussten. Sei es aufgrund von Schulden durch die Wirtschaftskrise oder wegen anderer Handlungen, die nicht konform mit den Gesetzen in der Stadt einhergehen. Hinzukommt, dass die Regelung für Verkehrsverstöße in Dubai anders gehandhabt wird, als zum Beispiel in Deutschland. Während hier immer der Halter belangt wird, im Zweifelsfall sogar inhaftiert, geschieht das in Dubai nicht. Stattdessen wird das Auto konfisziert. Liegt ein besonders schwerer Verstoß vor, kann es sogar passieren, dass das Fahrzeug permanent von der polizeilichen Behörde festgesetzt wird. So landet es ebenfalls in dem Wüstenfriedhof für die Luxuskarossen.

Somit ist es nicht ungewöhnlich, zwischen den Supersportwagen auch Teslas Model S, BMWs 3er oder die S-Klasse von Mercedes zu finden. Dennoch dominieren die Luxusschlitten wie der bereits erwähnte Ferrari Enzo, von dem im Übrigen eine limitierte Auflage von gerade einmal 400 Stück produziert wurde. Nun hat die Regierung jedoch damit begonnen, die noch intakten Autos, wie Nissans Skyline GT-R oder Porsches 356er unters Volk zu bringen. Mithilfe von Auktionen werden neue Besitzer gesucht, die hoffentlich in Zukunft mehr Wertschätzung für die besonderen Luxusfahrzeuge aufbringen, als es die Vorbesitzer getan haben.