Britisches Unterstatement

Bei der britischen Traditionsmarke Aston Martin klingen die starken Zwölfzylinder wieder wie Siegesfanfaren und in Gaydon geht es mit Leistung und Produktion aufwärts.

Aston Martin Rapide S

Nach dem Höhepunkt von fast 7 400 Einheiten im Jahr 2007 kam der Absturz auf weniger als 3 000 Stück und jetzt werden für 2014 wieder rund 4 500 verkaufte Exemplare erwartet.

Zum Start des Modelljahrs 2015 wurden bei den Aston Martin Vanquish Coupé und Vanquish Volante Roadster als auch im viertürigen Limousinen-Coupé Rapide S vor allem die dynamischen Qualitäten überarbeitet und verschärft. Dank einer leicht gesteigerten Leistung von 576 PS in den Zweisitzern und von 560 PS in der Limousine  gibt es Sprintzeiten für null bis 100 km/h von ungefähr 4 Sekunden und maximal sollen laut Hersteller fast 330 km/h möglich sein. Die Normverbrauchswerte der schnellen und mit knapp sechs Liter Hubraum  versehenen V12-Zweitonner liegen ein Schlückchen unter 13 Liter Super. Die Briten sind stolz, dass es ihnen gelungen ist, in dieser Leistungsklasse unter einer CO2-Emission von 300 g/km zu bleiben.

Aston Martin Rapide S Innenraum

Für die verbesserten dynamischen Eigenschaften sind vor allem die Management-Qualitäten der frisch kalibrierten Bosch-Motorsteuerung sowie das geschärfte Schaltverhalten der wirklich famosen Achtgangautomatik von ZF verantwortlich. Es gibt vier Fahrmodi, einer ist gieriger als der andere, die Schaltpunkte liegen nun noch definierter auf der Höchstleistungskurve und unzählige, pfiffige Schaltkreise und Halbleiter sind für Kraft und Kultur und Klang zuständig. Wenn das V12-Orchester anhebt, dann legt der Fahrer die wunderbar klingende Anlage der Akustikzauberer von Bang&Olufsen lieber still.

Das Design und der auf konzentriertes Fahren im obersten Tempobereich ausgerichtete Charakter der eher mächtigen als schmächtigen Sportwagen blieben unverändert. Höllisch starke und teuflisch klingende Zwölfzylindermotoren in Verbindung mit einem eher nostalgischen und auf neumodische Assistenzsysteme verzichtenden Briten-Auftritt können nicht billig offeriert werden. So kommt der geschlossene Vanquish in Deutschland auf 253 995 Euro, der offene Volante sollte mit 268 995 Euro honoriert werden, und der in seiner sinnlichen Rasse und präzisen Fahrbarkeit weltweit nur mit ganz wenigen Limousinen zu vergleichende Rapid S, kommt für relativ schmale 193 995 Euro. Alles eigentlich kleines Geld, weil mit jedem Aston Martin dank der Zuneigung von James Bond jederzeit ein kräftiger Hauch des virtuellen Abenteuers zu spüren ist.

Aston Martin Rapide S Heckansicht

Aston Martin Rapide S – Luxussportwagen

Plus: Betörender Motor-Sound, Fahrleistungen und -dynamik jenseits der StVO, exklusiver Auftritt, riesige Markentradition, ausgezeichnet verarbeitet.
Minus: Schmale Sitze, Unübersichtliche Karosserie, nur als Viersitzer, Teuer in der Anschaffung und im Unterhalt.

Was würde wohl James Bond zum Aston Martin sagen?

Folgend noch ein Video vom Aston Martin Rapide S:

Quelle: Auto-Presse