Ob aufgrund einer längeren Reise, einer saisonalen Nichtnutzung oder einfach nur, weil das Auto vorübergehend nicht benötigt wird – es gibt viele Gründe, ein Fahrzeug für längere Zeit abzustellen. Doch viele Autofahrer sind sich nicht bewusst, dass ein solches „Einmotten“ eines Fahrzeugs besondere Vorbereitungen erfordert, um Schäden und Wertverluste zu vermeiden. In diesem Artikel beleuchten wir die wichtigsten Aspekte, die beachtet werden sollten, wenn man ein Auto für einen längeren Zeitraum abstellt.

 

 

1. Auswahl des richtigen Abstellorts

 

Der Abstellort spielt eine entscheidende Rolle beim langfristigen Schutz des Fahrzeugs:

 

Überdachung: Am besten stellt man das Auto in einer geschlossenen Garage ab, die vor Witterungseinflüssen wie Regen, Schnee und Sonneneinstrahlung schützt. Eine Überdachung minimiert auch das Risiko von Vogelkot, Baumharz oder anderen umwelteinflüssen, die den Lack beschädigen können.

 

Belüftung: Der Ort sollte gut belüftet sein, um die Ansammlung von Feuchtigkeit und Schimmel zu verhindern. Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit kann zur Bildung von Rost führen, besonders an empfindlichen Stellen wie den Radläufen oder dem Unterboden.

 

Bodenbelag: Ein trockener und sauberer Bodenbelag, idealerweise aus Beton, ist zu bevorzugen, da dieser keine Feuchtigkeit speichert. Bodenbeläge aus Erde oder Gras können Feuchtigkeit abgeben, die Rostbildung fördert.

 

2. Vorbereitung des Fahrzeugs

 

Bevor man das Auto abstellt, sind einige Vorbereitungen notwendig, um sicherzustellen, dass alle wichtigen Teile in gutem Zustand bleiben:

 

Reinigung: Waschen Sie das Fahrzeug gründlich, sowohl von außen als auch von innen. Entfernen Sie Schmutz, Staub, Vogelkot und Insektenreste, da diese die Lackoberfläche angreifen können. Eine saubere Innenraumluft verhindert Schimmelbildung und unangenehme Gerüche.

 

Schutz des Lacks: Tragen Sie eine Schicht Wachs auf, um den Lack vor Staub, Schmutz und kleinen Kratzern zu schützen. Für zusätzlichen Schutz kann eine spezielle Abdeckplane verwendet werden, die atmungsaktiv und weich ist, um den Lack nicht zu zerkratzen.

 

Reifendruck: Erhöhen Sie den Reifendruck um 0,2 bis 0,5 bar über den empfohlenen Wert, um eine Verformung der Reifen zu vermeiden. Alternativ können Sie das Auto aufbocken, sodass die Reifen den Boden nicht berühren. Dies verhindert „Standplatten“ und sorgt dafür, dass die Reifen ihre Form behalten.

 

Flüssigkeitsstände prüfen: Stellen Sie sicher, dass alle Flüssigkeitsstände – Motoröl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit und Scheibenwaschflüssigkeit – aufgefüllt sind. Frisches Motoröl schützt den Motor besser vor Korrosion. Es kann auch sinnvoll sein, einen Benzinstabilisator hinzuzufügen, besonders wenn das Auto länger als sechs Monate steht. Dies verhindert, dass der Kraftstoff altert und das Kraftstoffsystem verstopft.

 

3. Batteriepflege

 

Eine Autobatterie entlädt sich mit der Zeit, besonders wenn das Auto längere Zeit nicht genutzt wird. Es gibt mehrere Möglichkeiten, die Batterie während dieser Zeit zu pflegen:

 

Batterie abklemmen: Wenn Sie das Fahrzeug über mehrere Monate hinweg nicht nutzen, ist es ratsam, die Batterie abzuklemmen, um eine Tiefentladung zu verhindern. Achten Sie darauf, zuerst das Minuskabel zu entfernen.

 

Erhaltungsladegerät: Ein Erhaltungsladegerät, auch Batteriewächter genannt, kann verwendet werden, um die Batterie auf einem optimalen Ladezustand zu halten. Diese Geräte sind besonders nützlich, wenn das Fahrzeug in einer Garage mit Stromanschluss abgestellt wird.

 

4. Vermeidung von Schädlingsbefall

 

Wenn ein Auto länger steht, besteht das Risiko, dass sich Tiere wie Mäuse oder Insekten einnisten, die Kabel oder andere Teile beschädigen können. Hier sind einige vorbeugende Maßnahmen:

 

Auto gut verschließen: Schließen Sie alle Fenster, Türen und die Lüftungsschlitze, um das Eindringen von Tieren zu verhindern.

 

Duftstoffe und Fallen: Platzieren Sie Mottenkugeln, Duftbäume oder spezielle Anti-Marder-Sprays im Motorraum und im Innenraum. Auch Mausefallen oder elektronische Abwehrmittel können hilfreich sein.

 

5. Korrosionsschutz

 

Langzeitlagerung kann zur Korrosion führen, besonders an ungeschützten Metallteilen:

 

Unterbodenschutz: Überprüfen Sie den Unterboden auf Rost und lassen Sie ihn bei Bedarf professionell versiegeln.

 

Schmierung: Bewegen Sie die Scharniere der Türen, Motorhaube und des Kofferraums und schmieren Sie sie mit geeignetem Schmiermittel, um Rostbildung zu verhindern.

 

6. Bremsenpflege

 

Die Bremsen können bei längerer Nichtbenutzung rosten, was ihre Funktionsfähigkeit beeinträchtigt:

 

Handbremse lösen: Wenn das Auto auf einer ebenen Fläche steht, lösen Sie die Handbremse und legen stattdessen einen Gang ein. Dies verhindert, dass die Bremsbeläge an den Bremsscheiben festkleben.

 

Bewegung des Fahrzeugs: Bewegen Sie das Auto regelmäßig ein paar Meter vor und zurück, um sicherzustellen, dass die Bremsen nicht festsitzen.

 

7. Schutz vor UV-Strahlung

 

Auch in Garagen kann UV-Strahlung den Innenraum beschädigen:

 

Fenster abdecken: Nutzen Sie Sonnenschutzfolien oder -abdeckungen, um die UV-Strahlung zu reduzieren und den Innenraum vor dem Ausbleichen zu schützen.

 

8. Regelmäßige Überprüfung

 

Auch wenn das Auto länger abgestellt ist, sollte es regelmäßig überprüft werden:

 

Inspektion auf Schäden: Prüfen Sie das Fahrzeug regelmäßig auf mögliche Schäden, undichte Stellen oder Anzeichen von Rost.

 

Kurzzeitbetrieb: Lassen Sie den Motor alle paar Wochen für einige Minuten laufen, um die Flüssigkeiten in Bewegung zu halten und die Batterie aufzuladen.

 

Auf dem VW Käfer Blog habe ich auch viele Tipps und Tricks für eure Autos bereitgestellt.

 

Fazit

 

Ein Auto für längere Zeit abzustellen erfordert sorgfältige Vorbereitung und regelmäßige Wartung, um Schäden zu vermeiden und den Wert des Fahrzeugs zu erhalten. Durch die Beachtung der oben genannten Punkte stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrzeug auch nach längerer Nichtnutzung in einem guten Zustand bleibt und sofort einsatzbereit ist, wenn Sie es wieder benötigen. Achten Sie darauf, dass diese Maßnahmen je nach Marke und Modell variieren können, und konsultieren Sie im Zweifelsfall das Handbuch Ihres Fahrzeugs oder einen Fachmann.