Haben Sie sich schon einmal im Straßenverkehr von einem anderen Autofahrer bedroht gefühlt? Wenn ja, haben Sie vielleicht Nötigung im Straßenverkehr erlebt. Nötigung im Straßenverkehr liegt vor, wenn ein Fahrer einen anderen Fahrer absichtlich einschüchtert, belästigt oder bedroht. Diese Form der Aggression kann zu gefährlichen Situationen auf den Straßen führen, aber es gibt Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um sich zu schützen, wenn Ihnen derartiges widerfährt. Im Folgenden erfahren Sie, was Nötigung im Straßenverkehr ist und wie Sie darauf reagieren können.

 

Was ist Nötigung im Straßenverkehr?

Nötigung im Straßenverkehr ist ein Akt der Aggression oder Einschüchterung während der Fahrt. Es kann sich dabei um alles Mögliche handeln, wie z. B. das extrem dichte Auffahren auf ein anderes Fahrzeug, das unaufhörliche Aufblinken der Scheinwerfer, aggressives Hupen oder das plötzliche Wechseln der Fahrspur ohne zu blinken. In der Regel handelt es sich um den absichtlichen Versuch, andere Verkehrsteilnehmer zu erschrecken oder zu ängstigen. Diese Art von aggressivem Fahrverhalten kann zu einer Reihe von gefährlichen Verhaltensweisen führen, wodurch Autofahrer mitunter in lebensbedrohliche Situationen kommen können. Dichtes Auffahren, Ausbremsen & Co. geht immer mit einer erheblichen Gefahr eines Unfalls einher, was im Schadensfall auch finanzielle Nachteile bei der Autoversicherung haben kann. Aufgrund der akuten Gefahrensituation gilt Nötigung nicht als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat. Diese wird mit Führerscheinentzug, Geldbußen und in schweren Fällen auch mit Gefängnis geahndet.

 

Richtiges Verhalten bei Nötigung im Straßenverkehr

Trotz umsichtigem und vorausschauendem Fahren kann es zu nötigenden Verhaltensweisen anderer Verkehrsteilnehmer kommen. Lassen Sie sich in solch einer Situation nicht aus der Ruhe bringen und prägen sich Kennzeichen sowie Aussehen des Fahrers so gut es geht ein, um hinterher eine Anzeige bei der Polizei zu erstatten. Entziehen Sie sich anschließend nach Möglichkeit aus der Situation, indem Sie bspw. einen Drängler bei der nächsten sicheren Gelegenheit vorbeiziehen lassen. In keinem Fall sollten Sie sich zu überstürztem oder unvorsichtigem Handeln drängen lassen. Auch „Gegenmaßnahmen“, wie Ausbremsen, sollte unterlassen werden, da Sie sonst ebenfalls strafrechtlich belangt werden könnten.

 

Beispiele für Nötigung im Straßenverkehr:

  • Blockieren der Fahrbahn/Überholspur
  • Ausbremsen des nachrückenden Verkehrs
  • Dichtes Auffahren
  • Verbale oder gestikulierte Drohungen, z. B. Androhen, den anderen zu rammen
  • Wiederholtes Hupen mit oder ohne Lichthupe
  • Brenzliche Fahrmanöver, wie absichtliches Schneiden beim Wiedereinscheren