Wer glaubt dass der Porsche 918 Spyder auf Montagebänder daher rollt, der irrt sich gewaltig.

Porsche 918 Spyder Produktion

Erstaunlich wie die Montage bei Porsche für den 918 Spyder abläuft.

Der Supersportwagen Porsche 918 Spyder wird in einer nur 4.000 Quadratmeter großen Fabrik gebaut. Laut Porsche sind es gerade einmal 100 ausgewählte Mitarbeiter, die das Fahrzeug in Handarbeit zusammenbauen – und dies mitten im Herzen von Werk 2 in Stuttgart-Zuffenhausen.

In diesem Werk wird übrigens seit rund 50 Jahren der legendäre Porsche 911er gefertigt. Und wie der 911 entwickelt sich auch der 918 zum Verkaufsschlager, allerdings aufgrund des Preises von rund 800.000 Euro in kleinerer Stückzahl. Dennoch: Innerhalb eines Jahres ist die auf lediglich 918 Exemplare limitierte Auflage ausverkauft.

Die bisher größte Herausforderung von Michael Drolshagen begann im Jahr 2011: Da wurde er zum Produktionsleiter der 918-Spyder-Manufaktur ernannt und mit deren Aufbau betraut. Und seitdem verantwortet der 43-Jährige die Planung, Qualität, Logistik und Montage: “Auf 4.000 Quadratmetern bilden wir hier praktisch die gesamte Wertschöpfungskette ab. Das ist einzigartig”.

Porsche 918 Spyder  Montagebänder

Zum Stichwort “Manufaktur” hatte der Wirtschaftsingenieur schnell ein Bild vor sich: Und zwar war es das Bild eines Uhrmachers, der mit dem Monokel und einer Pinzette in präziser Handarbeit sein Werk ausführt.
Wer die ehemalige Lackiererei der Serien-Sportwagen in Werk 2 im zweiten Stock betritt, der erkennt sofort, dass der Arbeitsraum dem ursprünglichen Gedanken des Produktionsleiters recht nahe kommt. Äußerst konzentriert und in ruhiger Atmosphäre arbeiten dort die Spezialisten an der Verwirklichung des Supersportwagens.

Laut Porsche war es der Anspruch, beim Bau des Plug-in-Hybrid-Sportwagens ausschließlich auf Akku-Werkzeuge zu setzen. Das beste Beispiel dafür sind wohl die über Bluetooth gesteuerten Akku-Schrauber.

Fast geräuschlos verrichten sie ihre Arbeit und verringern dabei das Risiko der Beschädigung von Bauteilen. Zudem stellen sie über die Anbindung zur Datenbank sicher, dass die Drehmomente dokumentiert und jederzeit überprüft werden können.

Warum der Standort Zuffenhausen? Rund 3.500 Menschen sind dort im Fahrzeugbau tätig. Und nirgendwo sonst wäre es möglich gewesen, auf so einen großen Pool an Spezialisten aus den Bereichen Entwicklung, Fahrzeug-Innenausstattung, Karosseriebau, Lackierung, Montage und Antrieb zurückzugreifen.

Porsche 918 Spyder Handarbeit

Letztlich erhielten rund 100 Frauen und Männer aus 14 unterschiedlichen Nationalitäten die Jobs. Das Alter reicht von 21 bis 56 Jahren, und die Berufserfahrung liegt zwischen sechs und 40 Jahren. Einige Mitarbeiter waren zuvor bereits in der Produktion von Motorsport-Fahrzeugen oder im Prototypenbau tätig.

Bis ein Porsche 918 Spyder alle 18 Montage-Stationen in der Manufaktur durchlaufen hat und den Aufzug nach unten in Richtung Prüffeld nehmen kann, vergehen rund 100 Stunden Fertigungszeit.

Dafür erhält der Kunde einen Sportwagen der Superlative: Der 918 Spyder bringt es mit Hilfe von zwei Elektromotoren und einem V8-Benziner auf eine Systemleistung von 887 PS. Der Sprint von null auf 100 km/h ist in 2,6 Sekunden erledigt, und der Vorwärtsdrang endet erst bei Tempo 345.

Quelle: Motorline