„Der Weg ist das Ziel“ – Anekdoten vom Rallye-Pionier Rudi Stohl

 

Rudi Stohl Lada Rallye   

 

Rudi Stohl gehört zu den bekanntesten Namen des österreichischen Rallyesports. Als ehemaliger Rallye-Fahrer, Teamchef und eine prägende Persönlichkeit in der Motorsport-Szene hat er viele aufregende, teils humorvolle, aber auch tiefgründige Erlebnisse gesammelt. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf einige der besten Anekdoten von Rudi Stohl, die nicht nur die Leidenschaft für den Rallyesport, sondern auch die menschlichen Seiten hinter dem Fahrer zeigen.

 

1. Der erste Sieg – Ein Traum wird wahr

 

Rudi Stohl war bereits in jungen Jahren ein begeisterter Motorsportfan, doch als er sein erstes Rennen gewann, fühlte sich alles wie ein unverhoffter Traum an. Beim Österreichischen Rallye-Championat erzielte er seinen ersten großen Sieg und erinnerte sich in Interviews immer wieder an das Gefühl, „wie auf Wolken“ zu schweben. Der Sieg war jedoch nicht nur das Ergebnis seiner Fahrtechnik, sondern auch seiner unermüdlichen Vorbereitung und Strategie.

 

2. Die Geschichte der „Pechsträhne“ bei der Rallye Monte Carlo

 

Die Rallye Monte Carlo ist eines der prestigeträchtigsten Rallye-Rennen der Welt, und Stohl wollte unbedingt dort gewinnen. Doch sein erstes Abenteuer auf den legendären Straßen verlief anders als erwartet. Nach einer Reihe technischer Pannen und unglücklicher Umstände erreichte er das Ziel nicht, aber anstatt sich zu entmutigen, bezeichnete er diese Erfahrung als „die beste Schule, die man sich wünschen konnte“. Für ihn war klar: Fehler und Rückschläge gehören dazu, sie formen einen Fahrer.

 

Rudi Stohl Herz

 

3. Ein „Heimvorteil“ bei der Österreich-Rallye

 

Als gebürtiger Österreicher hatte Stohl bei der Österreich-Rallye immer einen gewissen Heimvorteil. Doch dieser Vorteil kam nicht nur durch die Vertrautheit mit den Strecken, sondern auch durch die enorme Unterstützung, die er von seinen Landsleuten erhielt. Während einer besonders schwierigen Etappe hörte er von seinem Team, dass ihm die gesamte österreichische Rallye-Gemeinde „die Daumen drückte“. Dieses Gefühl der Gemeinschaft trieb ihn zu einer seiner besten Leistungen an.

 

4. Die Begegnung mit der Legende – Walter Röhrl

 

In einer Anekdote beschreibt Rudi Stohl das erste Mal, als er mit Walter Röhrl zusammenkam. „Ich war nervös, als ich ihm gegenüberstand“, sagte Stohl. Röhrl, der ebenfalls ein Rallye-Ikone war, nahm sich jedoch Zeit für Stohl, gab ihm Ratschläge und zeigte ihm einige Tricks. „Walter hatte diese unerschütterliche Ruhe“, erinnert sich Stohl. „Er konnte in den schwierigsten Momenten fokussiert bleiben, das war etwas, das ich von ihm lernen wollte.“

 

Rudi Stohl Lada Rallye

 

5. „Warten auf das Wetter“ – Die Herausforderung der unberechenbaren Natur

 

Rudi Stohl war bekannt dafür, dass er sich nie von äußeren Umständen entmutigen ließ. Besonders bei Rallyes in den Alpen konnte das Wetter jederzeit umschlagen und Stohl erinnerte sich oft an Momente, in denen er stundenlang in einem Gebirgspass warten musste, bis der Nebel sich lichtete oder der Regen nachließ. Doch für Stohl war dies keine Herausforderung, sondern ein Teil der Faszination des Rallyesports.

 

6. Die Entscheidung für den richtigen Moment

 

Eine seiner spannendsten Anekdoten betraf ein Rennen, bei dem Stohl vor einer extrem schmalen und kurvigen Strecke stand. Der erste Teil der Strecke war bei strömendem Regen sehr rutschig, und der Druck auf den Fahrer war enorm. Während viele andere Fahrer in Panik gerieten, entschied Stohl, den Moment abzuwarten und mit Bedacht zu fahren. „Es geht nicht immer darum, schnell zu sein, sondern klug“, sagte er nach dem Rennen. Diese Ruhe in der brenzligen Situation brachte ihm schließlich einen wichtigen Sieg.

 

7. Die „Helden“ auf der Strecke – Fahrerkameradschaft

 

Ein besonders bemerkenswerter Moment aus Stohls Karriere war seine Begegnung mit dem schwedischen Rallye-Fahrer Stig Blomqvist. Trotz der enormen Konkurrenz und dem Kampf um den Sieg, unterstützten sich die beiden Fahrer während eines Rallye-Events gegenseitig. Stohl erzählte einmal, dass er auf einer Etappe in einer schwierigen Situation war und Blomqvist ihm einige wichtige Tipps aus der Ferne zugerufen hatte. „In der Rallye geht es nicht nur um den Sieg, sondern auch darum, gemeinsam etwas zu erreichen“, sagte Stohl dazu.

 

8. Der Blick auf das Auto – „Man muss mit ihm eins werden“

 

Stohl war ein Fahrer, der nicht nur den Umgang mit der Strecke beherrschte, sondern auch mit dem Auto. In einer seiner Anekdoten beschreibt er, wie er bei einem Rennen in den letzten Metern bemerkte, dass das Auto plötzlich „etwas anders“ reagierte. „Man muss verstehen, was das Auto einem sagt“, erklärte er in einem Interview. „In den letzten Kilometern habe ich das Gefühl bekommen, dass es mit mir zusammenarbeitet, als ob es selbst ein Teil von mir wäre.“ Diese Symbiose zwischen Fahrer und Fahrzeug ist einer der wesentlichen Gründe für Stohls Erfolg im Rallyesport.

 

Rudi Stohl Peter Pölzlbauer Mitsubishi Lancer EVO Rallye

 

9. Die unverhoffte Unterstützung durch den Zuschauer

 

Bei einem besonders schwierigen Abschnitt einer Rallye auf einer Gebirgsstraße verlor Stohl aufgrund eines missverständlichen Wegweisers für kurze Zeit die Orientierung. Doch anstatt weiter zu irren, bemerkte er einen Zuschauer am Streckenrand, der ihm den richtigen Weg zeigte. Dieser Moment ist ein weiteres Beispiel für die Solidarität innerhalb der Rallye-Community, die Stohl während seiner gesamten Karriere begleitete. „Es war eine dieser kleinen Gesten, die einen großen Unterschied machen“, sagte er später.

 

10. Die „Rallye von der Couch“ – Training im Alltag

 

Rudi Stohl wusste, dass ein Rallye-Fahrer nicht nur auf der Strecke fit sein muss. In einer seiner humorvolleren Anekdoten beschreibt er, wie er während seiner Zeit als Fahrer in der Saisonvorbereitung „Rallyes von der Couch“ fuhr. „Ich habe mir oft Rallye-Videos angesehen und mich vorgestellt, wie ich mich in dieser Situation verhalten würde“, lachte er. Diese Art von mentalem Training, bei dem er sich jedes einzelne Szenario vorstellte, half ihm, immer vorbereitet zu sein – und vielleicht war es auch der Schlüssel zu seiner außergewöhnlichen Reaktionsgeschwindigkeit.

 

Helmut Deimel Franz Wittmann Rudi Stohl Andreas Gröbl

 

Rudi Stohl: Ein Rallye-Fahrer mit Herz und Humor

 

Rudi Stohl hat in seiner Karriere viele beeindruckende Erfolge gefeiert, aber die Anekdoten, die er immer wieder gerne erzählt, zeigen auch den Menschen hinter dem Rennfahrer. Es ist nicht nur seine unglaubliche Fahrtechnik, die ihn zu einer Legende machte, sondern auch seine Fähigkeit, in schwierigen Situationen ruhig zu bleiben, aus Fehlern zu lernen und vor allem, den Spaß an der Sache nie zu verlieren. Diese Anekdoten sind nicht nur ein Spiegel seiner Karriere, sondern auch eine Quelle der Inspiration für alle, die den Rallyesport lieben. Sie zeigen uns, dass es im Motorsport nicht nur um Geschwindigkeit geht, sondern auch um Strategie, Kameradschaft und vor allem: Leidenschaft.

 

Rudi Stohl hat eine Menge an Geschichten zu erzählen, es gibt sogar ein eigenes Buch von bzw. über Ihn.

Ich hatte auch schon einmal die Ehre am Beifahrersitz von Rudi Stohl Platz zu nehmen.