In der Luft- und Raumfahrt werden 3-D-Drucker bereits seit Langem verwendet, sodass sie kaum noch aus dem Herstellungsprozess von Flugzeug- und Raketenteilen wegzudenken sind. Besonders häufig werden die Drucker für die Herstellung von Triebwerks- und Turbinenteilen, aber auch für Teile der Kabinenausstattung verwendet. Vor allem sehr komplexe Bauteile, bei denen Geometrien und aerodynamische Eigenschaften genau stimmen müssen, lassen sich mit 3-D-Druckern innerhalb von kürzester Zeit kosteneffizient anfertigen.

 

BMW i8

 

In diesen Bereichen wird 3-D-Druckertechnologie eingesetzt

Ein solcher Herstellungsprozess, der Bauteile produziert, die qualitativ hochwertig genug sind, um in der Luft- und Raumfahrt eingesetzt zu werden, ist natürlich auch für viele weitere Industrien von großem Interesse. Nachfrage gibt es zum Beispiel aus dem Mode- und Designbereich, von Architekten und aus der Spieleindustrie. Mit einem 3-D-Drucker kann man übrigens auch zu Hause eigene Bauteile herstellen. Anstatt nur digitale Spiele zu spielen, könnte man also auch seine eigenen Spielechips oder -karten ausdrucken. Besonders großes Interesse an der neuen Technologie zeigt mittlerweile auch die Autoindustrie.

 

So revolutioniert der 3-D-Drucker die Autoindustrie

Lange Zeit war das Drucken von Komponenten schlicht und einfach zu teuer, um für die großen Autohersteller dieser Welt lukrativ zu sein. Doch die Zeiten sind im Wandel. 3-D-Drucker werden immer besser und gleichzeitig auch noch günstiger, sodass die neue Technologie mittlerweile eine realistische Alternative für Hersteller aber auch für Hobbymechaniker ist. Zwar ist die Technologie noch nicht so weit ausgereift, dass man ein ganzes Auto ausdrucken kann, doch auch das ist nur noch eine Frage der Zeit. Der Grundbaustein für eine solche Entwicklung wurde auf jeden Fall bereits gelegt.

 

Momentan wird 3-D-Technologie vor allem im Entwicklungsbereich und bei der Herstellung von Prototypen eingesetzt. Einige Hersteller arbeiten schon länger mit 3-D-Technologie. BMW forscht zum Beispiel schon seit 1990 an der Additiven Fertigung. Das macht sich mittlerweile auch bemerkbar, denn die Halterung der Verdeckabdeckung des i8 Roadsters wäre mit dem herkömmlichen Gießverfahren so nicht möglich gewesen. Hinzu kommt auch noch, dass die Halterung eine höhere Festigkeit hat und auch noch leichter ist. Auch kleine Bereiche konnten dank der Technologie bereits verbessert werden. Montagehilfen wie zum Beispiel Fingerlinge, die eine Überstreckung des Daumengelenks beim Anbringen von Stopfen aus Hartgummi vermeiden sollen, kommen bei BMW aus dem 3-D-Drucker. Übrigens werden nicht nur Kunststoffteile gedruckt. BMW druckt unter anderem auch Wasserpumpenräder aus einer Aluminiumlegierung – die Technologie ist also enorm vielseitig einsetzbar.

 

Ein großer Vorteil von 3-D-Technologie ist die Tatsache, dass dadurch Zeit und Geld gespart werden können. Bei der Additiven Fertigung fallen zum Beispiel keine Vorlauf- und Werkzeugkosten an, sodass die Produktionskosten direkt in die Herstellung der Bauteile fließen. Zudem lassen sich funktionsoptimierte Systemkomponenten in vielen Fällen aus nur einem Bauteil realisieren. Dadurch kann die Montage aber auch die Qualitätssicherung vereinfacht werden.

 

3-D-Technologie ist der nächste Schritt in der Entwicklung von Fahrzeugen. Viele Hersteller setzen bereits auf die vielseitige Technologie, mit der sich nicht nur Geld, sondern auch Zeit sparen lässt. In naher Zukunft wird der 3-D-Drucker deshalb eine wohl immer größere Rolle in der Produktion von Autos einnehmen.