Ob Roller, Motorrad oder Auto: Ein Fahrzeug macht mobil und verhilft zu mehr Unabhängigkeit und einem unwiderstehlichen Gefühl von Freiheit. Doch ab welchem Alter dürfen Fahrbegeisterte welchen Führerschein machen, und mit welchen Kosten ist im Einzelfall zu rechnen? Folgender Ratgeber klärt auf und hält viele wertvolle Tipps bereit.

 

Von Mofa bis Auto: Altersgrenzen im Überblick

Bereits mit 15 Jahren können Jugendliche sich in der Fahrschule anmelden und einen Mofa-Führerschein (Klasse M) erwerben. Hierbei handelt es sich streng genommen jedoch nicht um eine Fahrerlaubnis, sondern um eine Prüfbescheinigung. Im Übrigen wird nur die Theorie geprüft – auf der praktischen Seite sind einige Übungsstunden ausreichend.

Im Jahr 2014 wurde die Klasse AM eingeführt. Wer eine Fahrerlaubnis dieser Klasse besitzt, darf neben Rollern auch dreirädrige Kleinkrafträder und vierrädrige Leichtkraftfahrzeuge (sogenannte Microcars) bis zu einer Maximalgeschwindigkeit von 45 km/h fahren. Die Altersgrenze für die Klasse AM liegt bei 16 Jahren – in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen findet jedoch ein Pilotprojekt statt, bei dem Jugendliche bereits mit 15 Jahren Fahrzeuge der Klasse AM führen dürfen.

Die Klasse A1 umfasst Motorräder mit einem Hubraum von maximal 115 cm³. Wer einen Führerschein dieser Klasse erwirbt, erhält zugleich die Erlaubnis, Fahrzeuge aus der Klasse AM zu führen. Die Altersgrenze liegt bei 16 Jahren. Der normale Motorrad-Führerschein darf erst ab einem Alter von 18 Jahren gemacht werden. Die Leistung des Zweirads wird jedoch für zwei Jahre auf 25 kW beschränkt. Nur dann, wenn der Prüfling mindestens 25 Jahre alt ist, gilt sofort der unbeschränkte Motorrad-Führerschein.

Mit dem Autofahren müssen Jugendliche bis zur Volljährigkeit warten – inzwischen besteht jedoch auch die Möglichkeit des begleiteten Fahrens ab 17. Wer sich für diese Variante entscheidet, darf das Fahrzeug nur mit einem volljährigen Begleiter führen. Dieser muss seinen Führerschein seit mindestens fünf Jahren besitzen und darf höchstens einen Punkt in Flensburg haben. Doch Vorsicht: Es darf stets nur ein Begleiter bestimmt werden. Das Fahren mit einer spontanen Begleitperson ist also nicht möglich.

 

Was kostet der Führerschein?

Der Mofa-Führerschein ist mit 100 bis 150 Euro besonders günstig. Das liegt vor allem daran, dass es nur einige praktische Übungsstunden gibt, jedoch keine praktische Prüfung. Der Führerschein der Klasse AM ist mit durchschnittlich 500 bis 800 Euro etwas teurer. Wer den Motorrad-Führerschein machen möchte, muss mit Kosten in Höhe von 1.500 Euro rechnen. Hier ist es jedoch von Vorteil, wenn bereits eine Fahrerlaubnis der Klasse A1 (Leichtkrafträder bis 125 cm³) vorliegt, denn dann sinken die Kosten auf 500 bis 800 Euro.

Die Kosten für den klassischen Auto-Führerschein sind von vielen verschiedenen Faktoren abhängig – unter anderem vom Bundesland und von der Dauer der Ausbildung. In Berlin ist der Führerschein mit 1.200 bis 1.400 Euro besonders günstig, während Fahrschüler in Bayern mit Kosten in Höhe bis zu 2.200 Euro rechnen müssen.

 

Die Kosten setzen sich aus folgenden Faktoren zusammen:

– Anmeldegebühr (beinhaltet Theorieunterricht)
– Lehrmaterialien
– Fahrstunden (Regel- und Sonderfahrten)
– Prüfungsgebühr
– Führerscheinantrag
– Erste-Hilfe-Kurs
– Sehtest
– Passfotos

Grundsätzlich ist es von Vorteil, wenn bereits ein anderer Führerschein vorhanden ist, denn dann können die Theorie- und/oder Praxisstunden eventuell reduziert werden. Außerdem entfällt der Erste-Hilfe-Kurs, wenn er bereits innerhalb der letzten zwei Jahre gemacht wurde. Der Sehtest darf höchstens zwölf Monate zurückliegen, ansonsten muss er wiederholt werden. Des Weiteren gilt: Wer direkt mehrere Klassen auf einmal machen möchte, muss natürlich nur einmal für die Anmeldegebühr und für die Theoriestunden aufkommen.

 

Fazit: Vergleichen lohnt sich!

Wer einen Führerschein – egal welcher Klasse – machen möchte, sollte sich vorab einen Überblick über die voraussichtlichen Kosten verschaffen. Zwar ist der Führerschein in einigen Bundesländern grundsätzlich teurer – wer die Preise verschiedener Fahrschulen sorgfältig miteinander vergleicht und eventuell mehrere Führerscheinklassen miteinander kombiniert, kann aber dennoch bares Geld sparen.